Jennelt

Die Bezeichnung Jennelt ist wahrscheinlich abgeleitet von dem Namen Gein Leth(e) oder Geenlede. Umformungen dieses Ursprungsnamens über Jennlede, Jennlete, Jennlet zum heutigen Jennelt sind historisch belegt. Das Dorf wird urkundlich erstmals um 900 erwähnt.

In den achtziger Jahren des 16. Jahrhunderts war der Ort in den Besitz der Familie zu Inn- und Knyphasuen gelangt. Unter der Herrschaft der gräflichen Familie wurde Jennelt zur sogenannten "Herrlichkeit".

In früheren Zeiten konnten Jennelter und Jennelterinnen von ihrer Kirche aus auf eine Bucht der "Friesischen See" blicken.

Kirche in Jennelt

Orgel in der Kirche in Jennelt Die Kirche ist im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts als friesische Einraumkirche im romanischen Stil erbaut worden. Die Gruft und der polygonale Chorraum stellen einen Anbau aus dem 17. Jahrhundert (1604) dar, der von Dodo zu Inn- und Knyphausen (1583-1636) veranlasst worden ist.

Diese Kirche hat mit großer Wahrscheinlichkeit einen Vorgängerbau gehabt. Spuren davon sind allerdings bislang nicht gefunden worden. Die Gläubigen früherer Zeiten haben die Kirche von der Nord- und Südseite her betreten. Der südliche Eingang befand sich unterhalb der Inschrift aus dem Jahr 1870, der Nordeingang ist noch am Rest einer Türschwelle zu erkennen.

Orgel in Jennelt

An der Westseite, dort wo heute Orgel, Abendmahlstisch und Kanzel stehen, hat sich offensichtlich ein größerer Eingang befunden. Damals kamen die Menschen in einen recht dunklen Raum. Die ursprünglich schmalen romanischen Fenster - sie sind im Chorraum am ehemaligen Ostgiebel zu sehen! - ließen nur wenig Licht in die Kirche hinein. An der Ostseite der Kirche, wo heute Flur und Gruppenraum sind, befand sich der Altar.

Es gibt einige Hinweise darauf, dass sich in diesem Bereich der Kirche auch ein kleines gemauertes Gewölbe befunden hat. Spätestens im Gefolge der Reformation wurden die Fenster vergrößert und so kommt die Kirche heute "spätgotisch daher".

Gruft zu Jennelt

Im 17. Jahrhundert wurde der Chorraum angebaut. Mitglieder der später gräflichen Familie zu Inn- und Knyphausen sollten in der Gruft zu Jennelt ihre letzte Ruhestätte finden. Dodo zu Inn- und Knyphausen (*1583) wurde 1636 in Jennelt beigesetzt.

Er fand als königlich-schwedischer Feldmarschall in Diensten König Gustav Adolfs von Schweden in der Schlacht von Haselünne den Tod. Seine sterblichen Überreste wurden auf der Ems nach Emden gebracht, wo sein Leichnam einige Zeit auf der Klunderburg aufbewahrt wurde. Dann erfolgten die prachtvolle Überführung nach Jennelt und die Beisetzung des Sarges in der Gruft. Dort ist auch die Frau Dodos, Anna von Schade (1584 - 1644), beigesetzt. Der prächtigste Sarg in der Gruft bewahrt die sterblichen Überreste von Occa Johanna Ripperda (1619-1786). Sie war die Ehefrau von Enno Adam zu Inn- und Knyphausen (1611 – 1654), in zweiter Ehe seit 1656 mit dem schwedischen Reichsrat, Generalgouverneur und Reichszeugmeister Erik Graf Stenbock (* 1611) verheiratet, der aber bereits 1659 vor Kopenhagen fiel. Bis zu ihrem Tod war sie dann Obersthofmeisterin der Königin Hedwig Eleonora von Schweden. Der Prunksarg ist beredter Ausdruck ihrer Stellung am schwedischen Hof.

Kirche und Reformation

Als die Kirchengemeinde Jennelt "reformiert" geworden war, also wie der ganze Westen Ostfrieslands die schweizerische Linie der Reformation aufgenommen hatte - mit ihr verbinden sich die Namen Johannes Calvin und Hyldrich Zwingli -, wurde aus der Kirche eine typisch reformierte Predigtkirche. Die Kanzel im Zentrum an der Südseite (der Ring, der den Schalldeckel hielt, ist noch zu sehen), auf diese ausgerichtet die Bänke. An der West- und Ostseite befanden sich, etwas erhöht, die Bänke für die Bauernfamilien. Das Abendmahl wurde im Chorraum gefeiert.

Kirche und Orgel

1970 wurde die Kirche ein weiteres Mal umgebaut - ganz im Geist der Zeit. Der Eingang wurde verlegt, es entstanden ein Flur, ein Gruppenraum und ein Kirchraum - praktisch und schlicht. Geblieben ist ein Rest der Kanzel sowie der Abendmahlstisch. Sonst erinnerte kaum noch etwas an den ursprünglichen Charakter.

Im Jahr 2014 erfolgte dann ein Rückbau der Kirche, so dass sie viel von ihrem ursprünglichen Charakter hat zurückgewinnen können. Viele Spuren ihrer (Bau-)Geschichte sind sichtbar geworden.

„Neu" ist die Orgel - wenn auch 1738 bereits von Johann Friedrich Constabel erbaut; das einzige Instrument, das von diesem Orgelbauer erhalten werden konnte. Die Orgel wurde ursprünglich für die Ev.-ref. Kirchengemeinde Bargebur hergestellt, dann aber in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Hamswehrum verkauft.

1970 wurde die Kirche ein weiteres Mal umgebaut - ganz im Geist der Zeit. Der Eingang wurde verlegt, es entstanden ein Flur, ein Gruppenraum und ein Kirchraum - praktisch und schlicht. Geblieben ist ein Rest der Kanzel sowie der Abendmahlstisch. Sonst erinnerte kaum noch etwas an den ursprünglichen Charakter. Im Jahr 2014 erfolgte dann ein Rückbau der Kirche, so dass sie viel von ihrem ursprünglichen Charakter hat zurückgewinnen können. Viele Spuren ihrer (Bau-)Geschichte sind sichtbar geworden. „Neu" ist die Orgel - wenn auch 1738 bereits von Johann Friedrich Constabel erbaut; das einzige Instrument, das von diesem Orgelbauer erhalten werden konnte. Die Orgel wurde ursprünglich für die Ev.-ref. Kirchengemeinde Bargebur hergestellt, dann aber in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Hamswehrum verkauft.

Die Gemeinde

In den vergangenen Jahren ist vieles getan worden, um die Kirche zu erhalten. Dabei ist die Kirchengemeinde, Jennelt hat 370 Einwohner, nach dem Grundsatz vorgegangen, so viel wie möglich vom Alten zu erhalten oder wieder sichtbar werden zu lassen und gleichzeitig die Nutzungsmöglichkeiten zu verbessern. Die Gemeinde besitzt kein Gemeindehaus. Gottesdienste, Gruppen und Kreise finden alle in der Kirche statt. Viele der Instandsetzungsarbeiten werden ehrenamtlich verrichtet.

Die Kirche ist ganztägig geöffnet. Führungen ganzjährig auf Anfrage:
Telefon: 0 49 23 - 74 26 oder 15 07
E-Mail: geinleth@ewetel.net


Quellen: Ev.-ref. Kirchengemeinde Jennelt