Die Umgebund von Greetsiel

Wenn man einen reinen Badeurlaub in Greetsiel verbringen möchte, ist man hier nicht unbedingt richtig aufgehoben. Es gibt zwar einen Badesee in Greetsiel, aber einen Sandstrand, wie ihn sich viele erwarten, gibt es hier nicht.

Diejenigen, die die Landschaft und Kultur Ostfrieslands kennenlernen wollen, finden in Greetsiel eine gute Ausgangsbasis für ihren Urlaub. Es lohnt sich, die kleinen Orte in der Krummhörn mit ihren alten, schiefen Kirchen sowie die Leuchttürme von Pilsum und Campen zu besuchen.

Bis nach Pilsum sind es ca. 4 km. Das Warfdorf Pilsum ist bekannt durch seine Kirche. Die ältesten Bauteile der vor einigen Jahren restaurierten Kreuzkirche stammen aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der in Ostfriesland einzigartige Vierungsturm wurde Anfang des 14. Jahrhunderts erbaut und diente lange Zeit als Orientierungshilfe für die Seefahrt.

Heute noch als Orientierungshilfe dient der Leuchtturm in Campen, der 1888 erbaut wurde und 65 Meter hoch ist. 308 Stufen führen in den Lampenraum, der einen Feuerkreis von 37 Kilometern hat.

Nach Campen sollten Sie am besten eine Fahrradtour machen. Von Greetsiel aus können Sie direkt am Deich entlang bis zum Campener Leuchtturm fahren.

In Campen befindet sich auch das Ostfriesische Landwirtschafts- museum. In dem Museum (2 alten historischen Bauernhöfen) ist eine große Sammlung von landwirtschaftlichen Geräten, Maschinen, wie Traktoren, Kutschen u.s.w. ausgestellt.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 10.00 bis 13.00 Uhr und 14.00 bis 17.00 Uhr, Samstag und Sonntag: 14.00 bis 17.00 Uhr, Osterferien (21.03. - 02.04.2005) und den Herbstferien (04.10. - 15.10.2005): 14.00 bis 17.00 Uhr
Kontakt: Frau Heikens, Telefon: 0 49 27 - 12 82

Von Campen ist es dann auch nicht mehr weit nach Rysum. Rysum ist vielleicht das am besten erhaltene Warfdorf in der Krummhörn.

In Rysum sollte man die Mühle aus dem Jahr 1898 und vor allem in der Kirche (aus dem 15. Jhdt.) die älteste spielbare Orgel Deutschlands besichtigen. Die Orgel entstand ca. 1457.

12 km von Greetsiel entfernt liegt der Verwaltungssitz der Krummhörn Pewsum. Vom 14. Jhdt. - 16. Jhdt. war Pewsum der Häuptlingsitz der Familie Manninga. 1565 wurde die Manningaburg und Ländereien an Graf Edzard II. aus dem Haus Cirksena verkauft.
Heute ist nur noch die Unterburg aus dem Jahre 1458 erhalten. Das Torhaus wurde etwa 100 Jahre später erbaut.
Die Vorburg und die Oberburg aus dem 16.Jhdt. wurden im 18 Jhdt. abgerissen. Zur Zeit befindet sich in der Burg ein Museum und das Standesamt.

In Pewsum befindet sich außerdem in einem dreistöckigen Gallerieholländer sowie im benachbarten Gulfhaus das Mühlenmuseum.
In dem Museum sind Gebrauchsgegenstände, Kutschen sowie Werkzeuge aus den vergangenen Jahrhunderten ausgestellt.
Öffnungszeiten Burg und Mühle: Vom 15. Mai bis zum 15. Oktober, Die. u. Do.: 10.00 bis 12.30 Uhr und 15.00 bis 17.00 Uhr, Sa. u. So.: 15.30 bis 17.00 Uhr

Die Osterburg in Groothusen
Ein bemerkenswertes Zeugnis ostfriesischer Geschichte ist die Osterburg in Groothusen. Inmitten eines kleinen Parks mit einer alten Lindenallee liegt die von einer Graft umgebene Burg ein wenig versteckt am Ostrand des Warfendorfes. In der Osterburg befindet sich eine bedeutende Sammlung kultur- und kunsthistorischer Sehenswürdigkeiten, unter anderem Mobiliar, Waffen, eine Bibliothek, Gegenstände altostfriesischer Kultur sowie eine bemerkenswerte Gemäldesammlung von Ahnenbildern aus fünf Jahrhunderten.
Gruppenführungen sind nach Anmeldung möglich. Eintritt: ab 30,- Euro (3,- Euro pro Person).
Kontakt: Familie Kempe, Osterburg, 26736 Groothusen
Telefon: 0 49 23 - 12 70

Ca. 18 km von Greetsiel entfernt liegt das Schloß Lütetsburg. Als im 14. Jh. schwere Sturmfluten den Stammsitz der Häuptlinge Manninga zerstörten, wurde der Häuptlingssitz nach Lütetsburg verlegt und die Burg wurde ausgebaut.
In den folgenden Jahrhunderten wurde das Schloß durch kriegerische Auseinandersetzungen, durch Brände oder Bomben schwer beschädigt.
Der heutige Bau entstand in den Jahren von 1957 - 62 und steht auf den Grundmauern des 16. Jahrhunderts.
Bis 1588 war Lütetsburg Stammsitz der Manninga und ging danach durch Heirat an die Grafen zu Inn- und Knyphausen über.

Leider kann das Schloß nicht besichtigt werden. Aber ein Besuch des Schloßparkes lohnt sich alle Male. Schon seit dem 16. Jh. war das Schloß von Renaissance-Gärten umgeben, die in der zweiten Hälfte des 18. Jh. nach den Ideen des herzoglich-oldenburgischen Hofgärtners Carl Ferdinand Bosse in einen romanischen Landschaftsgarten umgestaltet wurden

Auf dem Weg nach Lütetsburg kommt man durch die kleine, einstiege Hafenstadt, Norden. In Ostfrieslands ältester Stadt steht die größte Kirche in Ostfriesland, die Ludgerikirche (luth.). Sie bekam ihren Namen nach dem Apostel der Friesen und Schutzheiligen des Norderlandes Liudger. Im Jahre 1318 wurde dem romantischen Langhaus ein gotisches Querschiff angefügt. Der gotische Chorraum entstand 1445 - 1481. Im Inneren der Kirche befinden sich acht frühgotische Sandsteinstatuen aus der zerstörten Andreaskirche, die früher direkt neben der Ludgerikirche stand. Bemerkenswert sind außerdem das spätgotische Sakramenthaus sowie die Barok-Kanzel von 1712 und das Epitaph des Häuptlings Unico Manninga von Lütesburg.
In der Norder Ludgerikirche ist die größte Orgel Ostfrieslands zu sehen. Der Orgelbauer Arp Schnitger (1648 - 1719) hat sie in den Jahren 1686 bis 1692 geschaffen. Von 1981 bis 1985 wurde die Orgel restauriert.

Der Glockenturm neben der Ludgerikirche wurde im 14. Jahrhundert errichtet. Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts war die Stadtwaage darin untergebracht. Im Erdgeschoß befindet sich seit dem Ende des 1. Weltkrieges eine Ehrenhalle für die Gefallenen. Das Glockenspiel ist täglich um 9.00 Uhr, 12.00 Uhr, 15.00 Uhr und um 18.00 Uhr zu hören.

Marienhafe: 1829 mußte die Kirche von Marienhafe wegen Baufälligkeit erheblich verkleinert werden. Die Kirche war 1230 als dreischiffige Kreuzkirche erbaut worden. Mit 72 m Länge war sie das größte Gotteshaus im nordwestdeutschem Raum. Nach den Sturmfluten von 1373 und 1377 war Marienhafe für einige Jahrzehnte Hafenort und die Schiffe konnten fast bis an die Marienkirche heranfahren. In dieser Zeit diente der Kirchturm als Behausung für die von den damaligen Häuptlingen aufgenommenen Piraten, die sich Vitalienbrüder, auch Liekedeeler, nannten. Der bekannteste von ihnen ist der legendäre Klaus Störtebeker, der der Sage nach von 1396 bis 1400 hier die Wintermonate verbrachte. Der damals sechsgeschossige und einschließlich der Spitze 72 m hohe Turm hat seinen Namen von dem berühmten Seeräuber. 1996 im Juni wurden hier die Störtebeker Freilichtspiele aufgeführt. Im Jahr 2002 findet die dritte Auflage dieser Spiele statt. 20 Vorstellungen sind für die Zeit vom 14. Juni bis zum 6.Juli geplant.

Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Freilichtspiele Marienhafe
z.H. Samtgemeinde Brookmerland
Am Markt 10
26529 Marienhafe
Tel.: 04934-811

Außer dem Besuch der Freilichtspiele bietet es sich an, das Kirchenmuseum im Störtebekerturm zu besichtigen.

Einst befand sich in Dornum der Häuptlingssitz der Attena. Um 1400 gab es drei befestigte Plätze in Dornum, die Westerburg, die Norderburg und die Osterburg, auch Benningaburg genannt.
An der Stelle der Norderburg, auch Attenaburg, wurde 1698 von Haro von Closter das Dornumer Schloß gebaut. Heute befindet sich in dem renovierten Schloß die Kreisrealschule. In der Osterburg befindet sich heute ein Hotel-Restaurant. Die Westerburg wurde leider 1514 völlig zerstört. In Dornum befindet sich auch die letzte ostfriesische Bockwindmühle (siehe Mühlen).

Einmal im Jahr (Juli oder August) finden in Dornum ein Mittelalterlicher Handwerkermarkt und Ritterspiele statt.
Informationen dazu:
Tourismus GmbH Gemeinde Dornum
Tel.: 0 49 33 - 91 110
E-Mail: kv-dornum@t-online.de
Internet: www.dornum.de